Freitag, 5. Oktober 2012

Frau Blankenburg schont ihr Knie



Rückblick – mal chronologisch, mal eher thematisch

Freitag, 21.09.2012: Übergabe

Ja, an diesem Freitag hat es tatsächlich mit der Übergabe geklappt. Einige Mängel hatten wir schon. Nichts wirklich Gravierendes, was den Einzug hätte gefährden können, aber eben doch einige Abweichungen vom damaligen Ist-Zustand vom vertraglich vereinbarten Soll-Zustand.
Dazu gehörten

  • eine fehlende Steckdosenabdeckung,
  • fehlende Versiegelung im HWR und unter den WCs, letzteres fiel mir erst nach der Abnahme auf,
  • die Radioantenne lag unangeschlossen auf dem Dachboden herum,
  • ein fehlender Bewegungsmelder über der Haustür, dem noch ein eigenes Kapitel gewidmet werden wird,
  • eine Abdeckung einer Fensterangel fehlte,
  • die Doppeltüren zum Esszimmer können nur oben in der Zarge, nicht aber im Boden festgestellt werden,
  • die Dachüberstände sind immer noch nicht gestrichen,
  • der Überlauf an der Garage fehlt,
  • fehlende Einweisungen in die Haustechnik,
  • die noch zu verteilenden Limesreste im Garten,
  • die fehlende zweite Fernbedienung fürs Garagentor,
  • Bauschloss statt endgültiger Schlüsselanlage

Mein persönliches absolutes Hochlicht des Tages war eine Nachfrage unseres Bausachverständigen. Vorweg, zum besseren Verständnis: Die Firma Bühren war für Garagentor, Fenster und Türen zuständig, kann also nicht nur Glas, sondern auch Holz. Und so fiel die Frage in der Diele: „Und die Garderobe hat auch die Firma Bühren gemacht? Sieht ganz toll aus.“ „Äh, nein. Das ist ein Ikea-Schrank.“ Er passt einfach haargenau in die Nische und supergut zur Haustür, den Innentüren und der Treppe.

Samstag, 22.09. 2012: Küchentransport und -aufbau

Wir hatten uns entschieden, nun doch wenigstens die Küche abholen, transportieren und aufbauen zu lassen, um Zeit, Kraft und Nerven zu sparen. Über myhammer bekamen wir zunächst nur 2 Angebote, von dem uns Boris Busch aus Hamburg die sinnvollere Wahl erschien, da dieser mit zwei weiteren Helfern die Arbeit übernehmen wollte. Also bekam er den Zuschlag, da es uns fragwürdig erschien, wie der Mitbewerber das alleine bewerkstelligen wollte – er hatte nur Hilfe beim Transport der Hochschränke eingefordert. Doch alles sollte anders werden…

Myhammer verrät sofort die E-Mail-Adresse der möglichen Vertragspartner und so bekam Busch den Zuschlag nicht über den myhammer-Knopf, sondern direkt per Mail. Dass Daniel eine Police über eine gültige Haftpflichtversicherung sowie einen Gewerbeschein sehen wollte, scheint den Mann verschreckt zu haben. Er tauchte jedenfalls nicht wie verabredet morgens um 9:00 Uhr in Celle auf und war auch per Mobiltelefon nicht mehr erreichbar. Ein Umzug mit Boris Busch aus Hamburg ist definitiv keine Empfehlung. Leider können wir ihn bei myhammer nicht einmal schlecht bewerten, weil der Zuschlag eben per E-Mail und nicht über den myhammer-Button vergeben wurde. Aber vielleicht tun die Internetsuchmaschinen ihr Übriges, wenn wir erwähnen, dass wir mit Boris Busch aus Hamburg auf die Nase gefallen sind.
Glücklicherweise hatten wir aber zwischen Zuschlagsvergabe und Samstag noch ein weiteres Angebot von K&K Umzüge und Allround Service von Andreas Kokoschka aus Leinefelde erhalten, der seine Handynummer angegeben hatte und gerade in Hannover arbeitend erklärte, er könne spontan übernehmen und sei gegen 12 Uhr in Celle. Glück im Unglück.

Also wurden die neuen Arbeitsplatten und sonstigen Küchenergänzungen von Roller geholt und nach Nienhagen geschafft. Zurück in Celle rief Kokoschka an, man habe auf der aktuellen Baustelle die falschen Schrauben besorgt und sein Team müsse nun erst die richtigen beschaffen, es werde eher 14 Uhr. Gerade noch genug Zeit, um das neue Sofa fürs Arbeitszimmer von Wallach zu holen und mit anderem Zeug an seinen Bestimmungsort zu bringen.

Erneutes Telefonat, neue Prognose 15 Uhr. Allmählich beginnt sich zu rächen, dass wir nur 20 Umzugs- und 9 Windelkartons und eine unbestimmte Anzahl an Ikea-Plastikkisten haben. Der eigentliche Plan war ja, dass mit der Küche auch alle Küchenkartons weggeschafft werden und ziemlich sofort wieder benutzt werden können. Mittlerweile waren aber alle Kartons mit Küchen-, Wohnzimmer- und Esszimmersachen voll, die eigentlich auch schon fast wieder ausgepackt hätten sein sollen.
Anruf gegen 15: 30 Uhr: „Kommen Sie noch?“ „Ja, wir fahren jetzt gleich in Lehrte los.“ Kurz vor 17 Uhr kam dann tatsächlich Kokoschka mit seinen 5 fleißigen Helfern, die tatsächlich noch gewillt waren, trotz vorgerückter Stunde unsere Küche zu transportieren und am selben Tag wieder aufzubauen, obwohl ihnen noch eine Rückfahrt nach Thüringen und ein Arbeitsbeginn um 4 Uhr am Sonntagmorgen bevorstand.

In Nullkommanix war die von uns auseinandergenommene Küche verladen und sogar Waschmaschine und Wäschetrockner kamen auch noch mit. Der Aufbau dauerte natürlich länger als der Abbau, war aber gegen 23:00 Uhr beendet. Zwar haben wir unten noch keine Verblendungen, es sind noch nicht alle Anschläge geändert und diese Dreiecksleisten zwischen Arbeitsplatte und Wand fehlen noch, aber der Trupp hatte sich seinen Feierabend mehr als verdient und wir waren dankbar, dass die Küche stand und voll funktionstüchtig war. Gerne würden  K&K Umzüge und Allround Service von Andreas Kokoschka aus Leinefelde bei myhammer eine tolle Bewertung schreiben; weil aber der Zuschlag hier eben telefonisch und auch nicht über den myhammer-Button vergeben wurde, geht das leider nicht.
Spätabends bezogen wir dann das von Franziska heiß ersehnte Matratzenlager (die Kinder schliefen längst, trotz Dübelbohren und Arbeitsplattesägen…) und waren soweit tot, aber glücklich.

Sonntag, 23. September: Wohnzimmer, Esszimmer, Badezimmer

Die große Schlafcouch im Wohnzimmer bekommt Gesellschaft und wir richten den Wohnraum weiter ein. Wir können die erste Fuhre Kisten auspacken und freuen uns über unsere tolle Küche.
Helfer Opi reist wie geplant ab. Er hätte vieles anders gemacht, hat sich aber meisterhaft geschlagen. Helferin Omi reist an und sorgt dafür, dass wir nicht bei Dauerbeschallung durch schreiende Kinder auspacken und räumen müssen.
Nun reißt’s mit der chronologischen Erinnerung ab. Franziska geht in den Kindergarten, Daniel gewöhnt Julia ein, ich packe vor der Schule Kisten in Celle, fahre in die Schule, Daniel bringt Julia zum Mittagsschlag nach Hause und fährt nach Celle, um Sachen zu holen. Nach der Schule schließe ich mich an. Sobald die Kinder im Bett sind, brechen wir für eine neue Fuhre auf.
Das ziehen wir einige Tage durch.

Kinderzimmer

Die sind das nächste Projekt, damit wenigstens die Mäuse eine normale Umgebung haben. Bis auf ziemlich viel Kleinkrams, der sich doch irgendwie immer anhäuft, Wandregal und Bilder ist der Normalzustand schnell hergestellt, auch wenn die Kleiderschränke erst einen Tag nach den Betten folgen. Wann die Teppiche gekommen sind, weiß ich nicht mehr.
Auf jeden Fall haben die Damen sehr schöne Zimmer. Franziska rutscht aus dem Bett am feststehenden unteren Fensterteil vorbei und macht so diverse Nachbars- und andere Kinder neidisch.

Schlafzimmer

Die Betten stehen in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Das Matratzenlager war weniger schlimm als befürchtet, aber mit Bettgestellt, Lattenrost und Matratze schläft es sich ganz wunderbar. Wie geplant passen unsere 4m Kleiderschrank und die Kommode hinein, ohne dass wir mit den Schubladen vor die Betten donnern oder von der Tür direkt ins Bett springen müssten.
Wir gönnen uns nach 2 Jahren Abstinenz auch wieder den Luxus, vom Bett aus fernzusehen.

Arbeitszimmer

Das stand eher unten auf der Liste und sieht auch noch ein wenig chaotisch aus, weil noch nicht alles Dinge ihren endgültigen Platz gefunden haben.

Wir wursteln uns durch.
Jetzt gehen wir mal von Gewerk zu Gewerk:

Sanitär:

Inzwischen sind auch die Duschwände eingebaut. Unten hatten wir zunächst einen Spalt zwischen den Flügeltüren, weil ein falsches Formal geliefert worden war. Unsere Duschen sind toll.
Am Kampfwochenende war die Fußbodenheizung unten kalt und auch das Wasser zum Duschen war nicht so, wie wir es uns gewünscht hätten. Montag trat also die Sanitärfirma zum Nacharbeiten an. Dabei kam heraus, dass die Fußbodenheizung unten nicht ans Stromnetz angeschlossen war, so dass bis zur Behebung alle Ventile volles Rohr laufen mussten und nicht mehr runterreguliert werden konnten. Das Warmwasser war nicht warm genug, weil – äh, das hab ich vergessen. Es stellte sich heraus, dass die Umwälzpumpe eine Zeitschaltuhr brauchte und ohne nicht zufriedenstellend arbeiten konnte. Wie kann das sein? Warum wird die nicht gleich mitgeliefert?
Ein Duscherlebnis wollte sich immer noch nicht einstellen. Das Wasser wurde anfangs wunderbar heiß, doch dann fiel die Temperatur ab und ließ sich auch auf Anschlag nicht mehr hochfahren. Im Rückschlagventil steckte ein Steinchen. Wenn es mit dem Wasser immer noch nicht perfekt klappt, gibt es eine neue Pumpe.
Neu wird auch der WC-Sitz mit Absenkautomatik. Der oben klappert nämlich nach den paar Tagen ziemlich.
An der Heizungsanlage tropft noch was, aber es wird noch Ursachenforschung betrieben.

Elektrik:

Montagabend wusste der Elektriker von der Fußbodenheizung, doch der versprochene Rückruf kam am Dienstag leider nicht. Wütende Mitteilung an Bauträger, in der wir außerdem die nicht funktionierende Sat-Anlage, die auf dem Speicher liegende Radioantenne, den fehlenden Bewegungsmelder und nicht per Schalter bedienbare Steckdosen erwähnten.

Mittwoch hatte dann die Heizungsanlage Strom und wir Funk und Fernsehen. Mit den Steckdosen hat es bis gestern gedauert. 2 funktionieren auch so, wie sie sollen. Doch leider gibt es zwischen der Steckdose unter der Treppe und dem dafür vorgesehenen Schalter oben keine Verbindung. Ohne uns das zu sagen, wurde gestern einfach ein Funkschalter eingebaut. Und schon kommt das nächste Leider. Leider gibt es keinen Funkschalter für unsere Serie, also hat der Elektriker einfach einen anderen Schalter in die Schalterleiste eingesetzt. Das sieht total dämlich aus und wir sind nicht gewillt, diese „Lösung“ so zu akzeptieren. Beim ersten Beratungsgespräch in Celle hatte der Firmenchef von Funkschaltern abgeraten und die Steckdosen-Schalter-Lösung angepriesen, was uns dazu bewogen hat, auf Treppenspots zu verzichten. Mein Ersatz für Treppenspots wird weder so aussehen, dass ich einen hässlichen Schalter habe, noch dass ich ständig unter die Treppe krabbele, um die Kugelleuchte an ihrem normalen Schalter zu bedienen. 

In Sachen Bewegungsmelder sind wir auch nicht weiter. Obwohl Daniel während der Bauphase mehrfach darauf hingewiesen hat, dass über der Tür im Dachkasten ein Kabel für den Bewegungsmelder liegen muss, wurde dieses Kabel nicht gelegt und nun steht der Elektriker vor einem Problem, weil es keine Verbindung zwischen Außenbeleuchtung und möglichem Bewegungsmelder gibt.

Zwischen dem eigentlichen Schalterplatz für die Küchenrolläden und der Rollläden gab es übrigens auch keine Verbindung. Jetzt ist der Platz ein Blindgänger und wir schalten die Rollläden von der Küchenzeile aus. So einfach kommt der aus der Nummer mit der Steckdose und dem Bewegungsmelder nicht raus.




Fenster und Türen

Die zweite Fernbedienung und alle fehlenden Abdeckungen sind da, die Feststellungslöcher für die Flügeltüren fehlen noch. Es muss ein Bohrer erfunden werden, der Fliesen, die vom Fliesenleger gelegte Eisenschiene und das Parkett bohren kann, damit die Unterlegscheibe platziert werden kann. Heute kam der Anruf, man müsse ein Treffen mit Türfirma und Parkettleger anberaumen. Heißt wohl auf deutsch: So einen Bohrer gibt’s nicht. Es werden weitere Möglichkeiten überlegt.

Sauna

Die Sauna steht seit gestern und ist tooooooooooooooooooooooooll. Weil ja die Elektriker ohnehin gerade da waren, konnten die auch gleich den Anschluss vornehmen. Sie funktioniert einwandfrei. Wir konnten sie nur nicht so lange testen, weil Daniel noch an einer Erkältung leidet, die ihn unter normalen Umständen von etwa Donnerstag bis Dienstag ans Bett gefesselt hätte. Eingewöhnung, Arbeitsbeginn, Fritzenwiese und Haus ließen dies aber nicht zu.

Mir hat’s auch schneller als gewöhnlich gelangt. Die Entzündung im Knie, die mich unter anderem ein Antibiotikum futtern und nicht arbeiten lässt, mochte die Wärme nicht so gerne. An den Unmengen, die ich hier produziere, lässt sich wohl auch erkennen, dass ich das Chaos in der Garage sich selbst überlasse und brav mein Knie schone. Das grenzt an Folter!

Um diesen Eintrag nicht länger zu machen als das erste Kapitel der Buddenbrooks, verkneife ich mir Ausführungen über unsere Versuche, mit alditalk einen Monatsflatrate fürs Internet zu bekommen. 3x bei der Hotline angerufen, 3x dasselbe Männchen gehabt, das sicher froh ist, wenn der Schichtwechsel kommt und er weder mit Herrn noch mit Frau Blankenburg telefonieren muss…


Der Saunamonteur war recht nett und war auch etwas verwundert über den hässlichen Funkschalter. Er sei mit den Worten „Bei dem musst Du aufpassen, der ist Rechtsanwalt.“ vor Daniel gewarnt worden und mokierte sich über Vorgehen und Tempo der Handwerker. Haha, „Fettnäpfchen, wo bist Du? Sag nichts, ich find dich auch!“, musste er sich gedacht haben. Es ergab sich folgender Dialog: „Stimmt gar nicht, mein Mann ist Richter.“ „Richter sind auch gar nicht die schlimmsten, das sind Lehrer.“ „Ich weiß, ich bin eine davon!“  Daniel spricht Recht und meine Kollegen und ich, wir haben einfach Recht. Is so!

K3

Das ist inzwischen gestrichen und beherbergt alte Möbel, die wir sonst nicht mehr stellen können, und für anstehende Massenbesuche das Zimmer wohnlicher machen, als wenn wir nur eine Luftmatratze hineinlegten.

Dachboden

Weil wir ja nun doch etwas angeschlagen sind, ist der – im Gegensatz zur Garage – noch nicht so voll, wie er sein sollte. Beim Versuch, die Luke wieder einzuklappen, ging irgend etwas schief. Eine Schraube löste sich und damit eine der fürs Klappen Spiralen, die auch prompt in die Klappe einschlug. Bisher haben wir vom Bauleiter nichts gehört.

Treppe

Der Treppenbauer hat sich noch nicht gemeldet, um Schönheitskorrekturen vorzunehmen.

Dachüberstände

Am Morgen des Tags der Deutschen Einheit hat sich dann doch mal der Maler gemeldet, er wolle dann nächstens die Dachüberstände streichen, wenn das Wetter noch mitspielt. Er müsse ein Gerüst aufbauen und brauche 3-4 Tage. Hoffentlich meinte er damit das Streichen und nicht das Gerüstaufbauen. Ich bin gespannt, ob der noch aus dem Quark kommt.

Fazit: 

Unser Haus ist ganz toll, wir fühlen uns sehr wohl und haben noch einiges an Arbeit vor uns. Am Sonntag konnten wir auf der Terrasse sitzen und Kuchen futtern.

Irgendwann gibt es auch andere Fotos. Bestimmt.

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